kunst und gebrauchswert in der architektur – kein gegensatz

Architektur ist Kunst. Architektur ist Raumkunst. Architektur ist die Kunst Raum erlebbar zu machen. Der wesentliche Unterschied zwischen einem Kunstwerk und einem Gebäude ist der Gebrauchswert, der Nutzen, den ein Gebäude in der Regel hat. Die reine Kunst an sich (Malerei, Bildhauerei, Literatur) hat keinen Gebrauchswert. In der Kunst werden Ideen kreativ umgesetzt, bildlich dargestellt, begreifbar gemacht, ohne Bezug zu einem Gebrauchswert. In der Architektur steht in der Regel der Gebrauchswert im Vordergrund. Das bedeutet jedoch nicht, dass ein Gebäude nicht auch als Kunstwerk betrachtet werden kann. Ein wesentliches Merkmal von Architektur ist das kreative Umsetzen von Ideen und Vorstellungen, mit dem Bezug zu den Nutzungsanforderungen. Es ist das besondere in der Architektur, den künstlerischen Wert eines Gebäudes mit dem Gebrauchswert zu verbinden. Architektur ist Gestalt gewordene Vorstellung.


funktion und nutzung in der architektur – ein grundsatz

Die Nutzunganforderungen eines Gebäudes und der Gebrauchswert werden vom Bauherrn vorgegeben. Das Wesen eines Gebäudes zeigt sich in der Erfüllung seiner Funktion. Die Funktion eines Gebäudes ist zum einen definiert durch die innere Nutzung, den Gebrauchswert, und zum anderen zeigt sich die Funktion in der Beziehung des Gebäudes zu seiner räumlichen Umgebung, dem Ort an dem das Gebäude steht. In der Architektur wird die Funktion eines Gebäudes zum Ausdruck gebracht. In diesem Sinn ist der Architekt das Medium des Bauherrn. Der Architekt gibt den funktionalen Vorstellungen des Bauherren Gestalt. Er transformiert die Funktionsvorstellungen des Bauherrn in gebaute Realität.


raumbegrenzungen - das wesen der architektur

In der Architektur werden Abgrenzungen geschaffen. es werden bestimmte Räume gegen die Umwelt oder untereinander abgegrenzt. Die Art der Abgrenzung richtet sich nach der Funktion, die der abgegrenzte Raum erfüllen muss. Die abgrenzenden Bauteile sind der wesentliche Teil der Architektur. Je nachdem, wie die Abgrenzungen ausgeführt werden, kann eine Wand Räume mehr trennen oder mehr verbinden, den begrenzten Raum offen oder geschlossen gestalten. In der Architektur werden keine Räume gebildet. Raum ist vorhanden. Er wird nur abgegrenzt. Der begrenzte Raum wirkt durch die Art und Form der Abgrenzung.


material

Zeitlose Architektur entsteht durch den richtigen Einsatz des Materials. Das bedeutet, dass dem Material keine modischen oder materialuntypischen Formen aufgezwungen werden und ein Material kein anderes Material imitiert. Die Formen der Bauteile entwickeln sich Materialgerecht. An der Form des Bauteils soll man das Material erkennen. Die Auswahl des Materials beeinflusst den Entwurf, die Ausführung und die Lebensdauer des Gebäudes.


qualität in planung und ausführung

Ein Gebäude entwickelt sich. Ergebnisorientiert von den ersten Entwurfsskizzen über die Detailplanung bis zum fertiggestellten Objekt und später in der Nutzung. Dies ist ein kontinuierlicher Prozess. Jeder einzelne Schritt hat seine speziellen Qualitätsanforderungen. Entwurfliche Qualitäten kommen in der Umsetzung der funktionalen Anforderungen zum Ausdruck und geben dem Gebäude eine räumlich-funktionale Qualität. Hier liegt die Qualität der Architektur im Anspruch, mit dem die Funktion und der Nutzen des Gebäudes zum Ausdruck kommen. Materialqualitäten sind entscheidend bei der Umsetzung des Entwurfs von der Planung in gebaute Realität. Die Auswahl des Materials und die Qualität der Konstruktionsdetails bestimmen die Qualität des Erscheinungsbildes.